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Das Haubacher Moos liegt etwa 700 Meter hoch auf einem landeseigenen Flurstück im Gebiet der Stadt Isny im Allgäu, Kreis Ravensburg. Es ist geprägt von Gräben, verheideten Hochmooren, Pfeifengraswiesen und bestockten Flächen. Der Hauptvegetationsbestand wird eingestuft in den Lebensraumtyp „Noch renaturierungsfähige, degradierte Hochmoore“, ein kleiner Anteil im Süden gehört zum Lebensraumtyp „Übergangs- und Schwingrasenmoore“. Durch starke Verbuschung und Bewaldung entlang der Entwässerungsgräben ist das Gebiet bereits stark in kleine Teilflächen gekammert. Es gehen wertvolle Standorte von Arnika (Arnica montana), verschiedener Wollgräser (Eriopherum angustifolium und E. vaginatum) bzw. Lebensraum des Weißbindigen Mohrenfalters (Erebia ligea), des Hochmoor-Gelblings (Colias palaeno) und anderer seltener Arten verloren. Zustand und Bestände des Gebietes wurden im Rahmen der Zielartenkartierung im Landkreis Ravensburg erfasst. Das Haubachmoos liegt in Nachbarschaft zu Streuwiesen, Offenwald, Moorwald und Hochmoorheide, mit ebenfalls relevanten Artenbeständen, zum Beispiel zum Rimpacher Moos, Schwandener Moos, Moos im Zeller Wald, Fetzachmoos. Es ist daher als Element eines größeren Biotopverbundes von Bedeutung. - Förderung von im Gebiet rückläufigen Arten nasser Hoch- und Übergangsmoore
- Reaktivierung der Torfbildung zur Verminderung der Kohlendioxidemission und zur Vermeidung erhöhter Nährstoffausträge
- Verbesserung des Wasserrückhalts (Hochwasservorsorge)
2010 bis 2011 Umsetzung der Maßnahme (Gehölzentnahme und Anstaumaßnahmen). 2012 Nacharbeiten, Bauabnahme und Monitoring. Öffentlichkeitsarbeit – Exkursion Im Herbst 2010 wurde zunächst die Grenze zum Nachbargrundstück am Oberlauf der Gräben vermessen. Die Gräben wurden freigeschnitten und mit einem Laser-Nivellier eingemessen. Das Gefälle der Gräben variiert von 0,6 – 2%. Nach der Auswertung und Darstellung der Daten wurden anhand der Profillinien die günstigsten Einstauorte ermittelt und im Feld mit Rundpflöcken markiert. Projektierung im Haubacher Moos, pluspunkt, Xaver Jutz, Zürich 2010 | Im September 2011 wurden in 7 Gräben 25 Stauwehre gebaut, entsprechend obiger Skizze. September 2011: Ein Bagger rammt hölzerne Spundwände in den Boden, die den Wasserabfluss bremsen und so für die Wiedervernässung des Moores sorgen. Foto: Rita Strieckmann | Fünf Stauwehre wurden zusätzlich durch eine Spundwand gesichert. Wenn die Vegetationsdecke zur Abdeckung der Stauwehre nicht ausreichte, wurden diese mit einem Fließ abgedeckt, damit der Torf bei starken Regenfällen nicht weggeschwemmt wird. Das Fließ verrottet in einem Zeitraum von 3 – 6 Jahren. In dieser Zeit wird eine Vegetationsschicht auf den Torfwällen der Stauwehre wachsen. Zunächst wurden Torfprofile erstellt, um das bestmögliche Material für die Stauwehre zu finden. Durch die Torfentnahme in der Fläche entstanden kleine Tümpel, die Lebensräume für Moor-Libellen, z.B. die Hochmoor Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) und die Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica ) bieten. Indikatorstäbchen |
Messsonde für elektrische Leitfähigkeit und Temperatur | Leitfähigkeit und pH-Wert der Gräben unterscheiden sich deutlich vom Herbisweiher Bach.
Der pH-Wert der Gräben liegt zwischen 5,5 und 6, der pH-Wert des Baches liegt bei 7,5.
Die Leitfähigkeit der Gräben liegt bei 50 µS, die Leitfähigkeit des Baches ist größer als 400 µS. Maßnahme 4.2_2011 |
Maßnahme 4.2_2012 | Maßnahme 7.3_2011 |
Maßnahme 7.3_2012 | Vergleicht man die Stauwehre 2012 und 2011, so kann man feststellen, dass die Vegetation an vielen Stellen hindurchwächst. Graben Nr. 6, Maßnahme 6.2 | Die alten Grabenstrukturen sind kaum noch erkennbar, da sich im Rückstau der Stauwehre größere Wasserflächen bilden und teilweise mit dem Wasser der Materialentnahmestellen zusammenfließen.
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Bericht zum Haubacher Moos aus der Abschlussbroschüre...
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