INTERREG - Nachhaltiges Moormanagement
Nachhaltiges Moormanagement
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Naturschutz mit schwerem Gerät

Erste Hochmoorrenaturierung Vorarlbergs im Götzner Moos

Der Naturschutzbund Vorarlberg wertete im Interreg-Projekt „Nachhaltiges Moormanagement“ das Naturjuwel Götzner Moos gemeinsam mit der Marktgemeinde Götzis und der Agrargemeinschaft Götzis durch die erste Hochmoorrenaturierung Vorarlbergs auf.

 
Rundblättriger Sonnentau, Foto: Bianca Burtscher
Rundblättriger Sonnentau

Alte Entwässerungsgräben hatten das Hochmoor im Götzner Moos so stark ausgetrocknet, dass Fichten und andere standortfremde Gehölze aufkommen konnten. Teilweise bildeten sie bereits dichte Bestände und verstärkten die Austrocknung des Hochmoores und die damit verbundene Torfmineralisierung. Zudem beschatteten sie die lichtliebende Moorvegetation mit seltenen Arten wie Rundblättrigem Sonnentau, Rosmarinheide und Moosbeere. Dies zeigten die Erhebungen des Naturschutzbundes im Interreg-Projekt „Nachhaltiges Moormanagement“.

 

Damit das Götzner Moos seinen Charakter und seine Funktion als Lebensraum für seltene Arten langfristig behalten konnte, waren dringend Maßnahmen erforderlich. Dabei setzte der Naturschutzbund auf Teamarbeit, berichtet die Projektleiterin Mag. Bianca Burtscher. Gemeinsam mit der Marktgemeinde Götzis und den Grundbesitzern, der Agrargemeinschaft Götzis, erarbeitete der Naturschutzbund ein Entwicklungskonzept mit einem Maßnahmenplan. Im Winter 2012/13 befreiten „Holzer“ der Agrargemeinschaft Götzis und der Pflegetrupp Naturschutz des Naturschutzbundes das Hochmoor von Fichten und anderen standortfremden Gehölzen.

 
Stauwehrbau, Foto: Bianca Burtscher
Mit einem Moorbagger werden die Spundbretter hineingedruckt
Stauwehrbau, Foto: Georg Amann
Mit einem Moorbagger werden die Spundbretter hineingedruckt

Für den Einbau der Stauwehre in die Entwässerungsgräben engagierte der Naturschutzbund die Firma Lässer Erdbau aus Hittisau. Diese brachte nicht nur ihren bodenschonenden Moorbagger, sondern auch ihre langjährige Erfahrung mit Hochmoorrenaturierungen in Deutschland mit. Im November 2013 konnten 19 Stauwehre eingebaut werden. Davon enthalten 15 Stauwehre Spundwände aus Weißtannen-Brettern, die die Agrargemeinschaft Götzis dankenswerterweise spendierte. Durch diese Stauwehre wird der mooreigene Wasserhaushalt verbessert, der entscheidende Faktor in einem Hochmoor. Die Renaturierung von Hochmooren ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Moorschutz ist auch Klimaschutz, so Mag. Bianca Burtscher. Denn ein Hektar entwässertes Hochmoor gibt im Jahr durch Torfmineralisierung bis zu 7.330 kg CO2 ab, dies entspricht rund 2.968 Liter Benzin.

 
Fertiger Grabenstau, Foto: Georg Amann
Fertiger Grabenstau

Das Interreg-Projekt „Nachhaltiges Moormanagement“ wird von der Europäischen Union, den beteiligten Schweizer Kantonen, der Marktgemeinde Götzis, dem Land Vorarlberg, dem Naturschutzzentrum des Österreichischen Naturschutzbunds und der Agrargemeinschaft Götzis finanziell unterstützt.

 
 
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